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Vorgeplänkel Ende März ruft mich ein befreundeter Vercharterer an: "Hör mal, hast Du Lust im Sommer eine Überstellung als Urlaubstörn
zu fahren?" Am nächsten Tag habe ich meinen Charterfreund erneut gesprochen: Ende Juli kommt eine Email:
Los geht's! Am Morgen des 04.08. geht es auf Richtung Fehmarn, um in Puttgarden mit der Fähre nach Rødby Havn über zu setzen. Und weiter, quer über Lolland, Falster und Sjælland. Dann über die Öresund-Brücke nach Malmö und Landskrona. Mittlerweile ist noch eine weitere Email eingetrudelt: Dies ist die "Eva Maria": Totale Begeisterung! Ein Schiff! Aber die Marina von Landskrona ist mehr als übersichtlich und der Dampfer schnell ausgemacht. Verschlossen. Also doch erst einmal
zum Hafenmeister. Wollte mir eigentlich vorher einen Eindruck verschaffen. Nun gut, der nette Harbour Master kommt auch schon angeradelt. Im Kuvert finden sich neben den Schottschlüsseln, Bargeld (3 Hunnis, in Euro!) und einer AVIS-Card eine handgeschriebene Notiz,
von einem Ringblock runter gerissen und mit folgendem, in reinstem Deutsch gefassten Inhalt: "Lieber Skibbaer, vielen Dank, dass Du mir meine Eva-Maria
nach Lettland fährst. Hinterlass die Schlüssel bitte beim dortigen Hafenmeister. Mit dem Überlandbus gelangt Ihr zum Flughafen nach Riga, wo Blankotickets
auf Euren Namen nach København bei Baltic Air hinterlegt sind. Dort steht bei Avis ein Mietwagen bereit, mit dem Ihr zurück nach Landskrona gelangt." Mittlerweile nur noch mit halb-mulmigem Gefühl in der Magengube wird noch die Bav durchgecheckt. Und ... ich habe selten ein Schiff diesen Alters in so exzellentem Zustand gesehen. Und top ausgestattet. Die (leider) Rollsegel sind neuwertig, zudem haben wir noch einen Spinnaker an Bord. Im Nav-Tisch finden sich neben neuesten Kartensätzen, die Schiffs- und auch die lettischen Zoll-Papiere. Herz, was willst Du mehr! So klingt der Abend nach frischem Fisch im Hafenrestaurant und anschließend einer Flasche Wein, in aller Gemütlichkeit in der Plicht getrunken, aus.
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